Propolis, Entstehung und Zusammensetzung

Der Grundstoff wird von Honigbienen als harzige Substanz an Knospen und teilweise an Wunden verschiedener Bäume (in Europa hauptsächlich Birken, Buchen, Erlen, Fichten, Pappeln, Rosskastanien und Ulmen) gesammelt (etwa 55 % Naturharz und Pollenbalsam). Weiterverarbeitet, mit etwa 30 % Wachs, etwa 5 % Pollenanteilen, etwa 10 % ätherischen Ölen aus den Blütenknospen und Speichelsekret (Fermenten) angereichert, handelt es sich um ein bei Stocktemperatur klebriges Baumaterial, das oft noch mit Bienenteilen und kleinsten Holzstücken verunreinigt ist.

Harz und Pollenbalsam der Propolis sind reich an Flavonoiden wie beispielsweise Chrysin, Galangin, Pinocembrin, Pinobanksinacetat, Prenylflavonoid, Isonymphaeol-B, Nymphaeol-A, Nymphaeol-B und Nymphaeol-C. Auch Gummi, Phenole (Zimtsäure, Cumarsäure, Kaffeesäure, Ferulasäure, Isoferulasäure) und deren Ester sowie Polysaccharide sind in Propolis enthalten.

Propolis wird am häufigsten im Herbst von den Bienen in den Bienenstock eingebracht. Es wird im Bienenstock als Kittmasse u. a. zum Abdichten von Fugen, Spalten und zum befestigen von Waben oder zur Umhüllung und Konservierung von eingedrungenen oder toten Insektenb benutzt. Ein Bienenvolk kann zwischen 50 und 500 g Propolis pro Jahr einbringen.

Eigenschaften

Propolis ist eine braungelbe harzartige Masse mit aromatischem Geruch. Sie löst sich nur teilweise in Wasser und in Ethanol. Als Naturstoffgemisch hat Propolis vielfältige Wirkungen.

Antioxidative Wirkung

Propolis soll oxidativem Stress entgegenwirken. Im Tierversuch wurde an Ratten die Bindung reaktiver Sauerstoffspezies („Radikalfänger“) durch Propolis gezeigt. Hierfür werden antioxidativ wirksame prenylierte Flavonoide verantwortlich gemacht.

Antimikrobielle und virostatische Wirkung

Die antibiotischen Wirkungen von wässrigen und alkoholischen Propolis-Extrakten sowie einzelner Propolis-Inhaltsstoffe wurden im Agardilutionstest und Agardiffusionstest gegenüber gram-positiven und gram-negativen Keimen nachgewiesen. Darüber hinaus wurde eine antivirale Wirkung gegenüber Rhinoviren und Herpesviren im Plaque-Reduktionstest festgestellt. Propolis wirkt wachstumshemmend auf Candida albicans und Hautpilze (Dermatophyten).

Propolis zeigte im Tierversuch an Mäusen bakterizide, antimykotische und virostatische Wirkung. Einige der Wirkungen werden mit denen der Flavonoide für vergleichbar gehalten. Die antibakterielle Wirkung wird Pinocembrin und Galangin, die antimykotische und virostatische Wirkung Pinocembrin und Kaffeesäure-estern – vor Allem dem Kaffeesäure-2-phenylethylester – zugeschrieben.

Wundheilung fördernde Wirkung

Propolis soll die Wundheilung fördern. Für die Granulationsförderung werden Apigenin und Luteolin verantwortlich gemacht.

Zytotoxische Eigenschaften

Propolis zeigt zytotoxische Wirkungen, die im Tierversuch an Mäusen, denen Krebstumore eingepflanzt wurden, das Wachstum derselben zu hemmen vermochten.

Kontaktallergen

Durch verschiedene in Propolis enthaltene Kaffeesäure-Derivate (Kaffeesäure-(1,1-dimethylallylester) sowie weitere Kaffeesäure-Ester), Benzylcinnamat und Benzylsalicylat wirkt es als Kontaktallergen.

Verwendung

Gesundheitsbezogene Verwendung

Propolis wird volks- und alternativmedizinisch in einem breiten Spektrum von Anwendungsgebieten genutzt, wozu verschiedene Darreichungsformen wie etwa Tinkturen, Salben, Mundwässer, Lutschtabletten, Nasensprays und Kapseln zum Einsatz kommen.

Äußerlich wird Propolis vorbeugend und therapeutisch bei Irritationen, Entzündungen und Verletzungen der Haut (Sonnenbrand, kleinere Schnitt- oder Schürfwunden, Ekzeme, medizinische Fußpflege) und Schleimhaut (medizinische Zahn- und Mundhygiene, kleinere Verletzungen im Mundraum, Aphthen, Entzündungen der Analschleimhaut) verwendet. Ethanolische Sprays und Lutschpastillen werden zum Schutz vor Infektionen und zur unterstützenden Behandlung bei leichten Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum angewendet. Auch in Pflegeprodukten für Haut und Haare wird Propolis verwendet. Lokal wird Propolis in Einreibungen und Salben zur Linderung rheumatischer Beschwerden benutzt.

Innerlich wird Propolis traditionell zur Stärkung des Immunsystems und Vorbeugung vor Erkältungskrankheiten der unteren Atemwege (Bronchitis) angewendet.

Bei Tieren findet Propolis als biogenes Mittel zur Vorbeugung gegen Wurmbefall Anwendung, u. a. bei Hunden, Katzen, Ziervögeln etc.

Problematisch ist das Risiko für die Ausbildung teilweise schwerer Allergien bei Kontakt mit Propolis. Insbesondere Kontaktdermatitiden wurden berichtet.

Haltbarmachung

Im Alten Ägypten wurde Propolis bei der Einbalsamierung von Mumien verwendet.

Oberflächenbeschichtung

Propolis kann zur Herstellung von Holzlasur verwendet werden.

 

Quelle: wikipedia