Horizontale Bannwabe – erste Erfahrungen

Nachdem ich im Frühjahr die horizontalen Bannwaben gebaut habe (siehe Horizontale Bannwabe Eigenbau) kam Mitte Juli, nach dem Abräumen der Honigzargen, der Zeitpunkt die Varroabehandlung mit der Bannwabentechnik anzuwenden.

horizontale_Bannwabe2

Dazu hier ein kleiner Erfahrungsbericht.

Alte, leere Waben die ich sowieso auswechseln wollte, habe ich im Frühjahr in der Tiefkühltruhe zur Seite gelegt. Die können nun noch einen letzten Dienst als Bannwabe tun.
horizontale_Bannwabe1
Als erstes habe ich nach dem Abräumen der Honigzargen die Völker gefüttert, da sich nicht mehr genug Futter im Brutraum befand und Tracht auch keine mehr vorhanden war.

Nach dem ersten füttern fing ich die Königin mit einem Abfangglas um sie nach dem Einlegen der Bannwabe darauf wieder einlaufen zu lassen.
Nach ca. 18 Tagen war die erste Bannwabe mit verdeckelter Brut gefüllt und konnte nun in den Brutraum umgehängt werden.

verdeckelteBannwabe

Die Königin scheint nicht sofort mit dem legen von Eiern zu beginnen, sondern braucht offenbar ein paar Tage um sich mit der neuen Situation zurecht zu finden.
Nur so kann ich mir die 15 – 18 Tage bis zur vollständigen Verdeckelung der Bannwabe erklären. Ich habe eigentlich eher mit weniger Tagen bis zur vollständigen Verdeckelung gerechnet.

Vor dem Umhängen musste die Königin natürlich wieder gefangen werden. Danach markierte ich die voll verdeckelte Bannwabe um sie später auf einen Blick wieder zu finden und hängte sie in den Brutraum.
Die verdeckelte Brut ist ja ca. gleich alt wie die jüngste Brut die sich im Brutraum befand. Diese Bienen werden später mit den anderen Bienen mit Oxalsäure behandelt.

Nun kommt wieder eine leere Wabe, die ich sowieso auswechseln will, aus dem Brutraum in die Bannwabe und der Zyklus beginnt von neuem.
Nach weiteren ca. 15-18 Tagen sind die zweiten Bannwaben wieder mit verdeckelter Brut gefüllt und können entnommen werden.

Zuerst natürlich wieder die Königin mit dem Abfangglas fangen und zur Seite legen. Die Bienen auf der Fangwabe können nun in den Brutraum gefegt werden.
Die Bannwabe mit der verdeckelten Brut lagere ich im Tiefkühler, damit ich sie später öffnen und den Zustand der Brut und die Anzahl Varroamilben kontrollieren kann.
Wird sicher interessant…..

Dunkle Waben die ich nicht überwintern will, wechsle ich jetzt mit neuen Mittelwänden aus. Man könnte jetzt die Bienen auch komplett auf Neubau setzen. Darauf verzichte ich aber.
Auch um eine neue, leistungsfähige Königin einzuweiseln wäre jetzt ein guter Zeitpunkt.

Jetzt da der Brutraum vollkommen brutfrei ist kann die Oxalsäure Behandlung durchgeführt werden. Auf die aggressivere Ameisensäurebehandlung, die auch mal einer Königin das Leben kostet, kann ich so verzichten. Eine Varroa Kontrolle im September wird mir einen Anhaltspunkt über den Zustand der behandelten Völker geben.
Bis im Frühjahr werde ich, wenn alles wie geplant läuft, nur noch eine Winterbehandlung mit Oxalsäure machen. Den Erfolg kann ich dann im nächsten Jahr beurteilen.

Hier noch einmal alle Schritte zusammengefasst:

1. Völker nach Abräumen der Honigzargen füttern
2. Königin fangen
3. Bannwabe auf Brutraum legen
4. Königin auf Bannwabe einlaufen lassen
5. Nach ca. 15 – 18 Tagen voll verdeckelte Bannwabe in Brutraum umhängen, Königin vorher fangen 🙂
6. Leere alte Wabe auf Bannwabe setzen und Königin wieder einlaufen lassen
7. Nach ca. 15 – 18 Tagen Königin fangen, Bienen von der Bannwabe in Brutraum wischen und die voll verdeckelte Wabe entfernen.
8. Oxalsäurebehandlung der Bienen im Brutraum
9. Alte Waben durch neue Mittelwände ersetzen
10 Evt. neue Königin zusetzen

Fazit:

Wer die Bannwabentechnik zur Varroabehandlung anwenden möchte, bekommt mit der einfach zu bauenden horizontalen Bannwabe ein geeignetes Instrument zur Hand.
Die Handhabung dieser horizontalen Bannwabe ist meines Erachtens einfacher als mit den vertikalen Metallkäfigen. An der Beute müssen keine Anpassungen gemacht werden.
Bei den Metallkäfigen die ich ausprobiert habe, musste ich den Metallführungsrechen in der Beute (Dadant Blatt) unten abschneiden damit die Metallbannwabe Platz hatte.
Die Bannwabe resp. der Rahmen dafür ist mit relativ geringem Materialaufwand und Kosten (ca. 10.-/Rahmen) zu realisieren.
Die Ameisensäurebehandlung entfällt.